Am 23. Februar fand die dritte Veranstaltung von Routen der
Innovation statt. Live übertragen wurde aus dem OecherLAB, dem zentralen
Ort in der Stadt Aachen für Bürgerbeteiligung und co. Das Projekt Care
and Mobility Innovation (CMI) hat mit den Routen der Innovation – II. CARE Edition
wieder viele Innovationen und Good-Practice Beispiele aus der digitalen
Gesundheitswirtschaft und Versorgung – made in Aachen – für die
Zuschauer*innen sichtbar gemacht.
Begrüßung und Keynote
Neben
der Begrüßung hat, Martine Kuckartz vom Region Aachen Zweckverband,
einen Einblick in die aktuellen Arbeiten des Projekts Care and Mobility
Innovation geboten, die weiteren Ziele vorgestellt und einen Ausblick in
mögliche zukünftige Entwicklungen gegeben.
Mit der Keynote von Dr. Mark Verjans (umlaut SE) zum Thema: Herausforderungen & Lösungsansätze der Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft, folgte
die Einstimmung auf den Nachmittag. Mark Verjans hat neben einigen
Hemmnissen als zentrale Herausforderungen die Aspekte „zu viele
Einzellösungen“ und „Unzureichende Schnittstellen“ aufgeführt. Darauf
zielten dann auch seine take home messages ab:
- Prozesse ganzheitlich betrachten – nicht blind digitalisieren
- Anforderungen an Schnittstellen den Herstellern klar kommunizieren
- Plattformentwicklung als Mediator zwischen Einzellösungen
Innovationen aus der Region
Die Keynote gab die perfekte Überleitung zur Vorstellung der Innovationen und Projekte aus der Region, die sich nicht nur als digitale Einzellösungen darstellten, sondern ebenso die Vernetzung verschiedener Systeme und die damit verbundenen Vorteile im Blick hatten.
Den Start machte Joachim Köck Apotheker im Universitätsklinikum Aachen. Er
stellte vor, welche Erleichterungen und Sicherheiten die telemedizinisch-pharmazeutische Beratung von Intensivpatienten mit sich bringt und wie dies im Klinik-Alltag integriert werden kann.
Gefolgt, von einem sehr patientenorientierten Angebot, einer motivierenden und
unterstützenden App für die Nachsorge bei Schlaganfallpatienten, die von
Jacqueline Haas (ReHappy GmbH) vorgestellt wurde. Zur ReHappy-App gab es auch direkt rege Nachfragen und Kommentare, der Bedarf ist offenbar da.
Weiter ging es in den Bereich Pflege mit den digitalen Sensortechniken zur Sturzprävention von NevisQ
und Ruslan Gorryany, der ein Anwendungsexemplar zur Veranschaulichung
gleich mit auf die Bühne brachte. Es geht darum Bewohnern von
Pflegeinrichtungen mehr Sicherheit zu geben und das Personal nachhaltig
bei der Betreuung zu entlasten.
Herr Roth von InnosurgeAC,
frisch als GmbH aufgestellt, führte uns in den Operationsaal und die
Vorzüge, einer mittels Künstlicher Intelligenz ausgestatteten
automatisierten Chirurgie Planung. Diese spart Zeit und Kosten und wird
so zum Gewinn für Patienten und Ärzte. Um diese Innovation weiter
umzusetzen, sucht InnosurgeAC zurzeit aktiv nach Investoren.
Der PfleKoRo
brachte uns wieder zurück zur Pflege. Wie kann das Personal entlastet
werden, unterstützt durch ein robotisches System, präsentiert von Daniel
Körner (DIERS GmbH, Konsortialführer). Das Projekt PfleKoRo an dem
verschiedene Partner beteiligt sind, hat zum Ziel, eine bedarfsgerechte
Unterstützung der Pflege durch ein robotisches System zu erreichen, das
körperlich belastende Tätigkeiten übernimmt.
Das zweite Projekt dieser Routen der Innovation CARE, Optimal@NRW
beschäftigt sich insbesondere mit der Pflege älterer geriatrischer
Patienten, die voll stationär in Pflegeheimen untergebracht sind.
Optimal@NRW konzentriert sich darauf die Versorgung dieser Patienten
rund um die Uhr zu optimieren und somit belastende und möglicherweise
überflüssige Transporte der zu Pflegenden in ein Krankenhaus zu
vermeiden, erläuterte Dr. Brokmann Projektleiter seitens des UK Aachen.
Dabei kombiniert das Projekt sowohl Frühwarnsysteme als auch
telemedizinische Anwendungen für die optimale Gestaltung der Prozesse.
Zurück zur Intensivstation. Hier hat das smarte Assistenz- und
Telemedizinsystem „Mona“ das Sagen, um die Fluten der Daten in der
Intensivmedizin zu managen, aber auch zu beraten und Experten mit
einzubeziehen. Sarah Gutjahr von der Clinomic GmbH
stellte diese Innovation vor. Dr. Lukas Martin hatte als Zusammenfassung
des mona-Videos dem Betrachter mit auf den Weg gegeben: „mona ist Alexa
mit einem Dr.-Titel“.
Eine andere Art der Innovation brachten Alexandra Bernicken und Boris Jovanovic von der Techniker Krankenkasse
auf die Bühne. Hier geht es nicht um ein digitales Medizinprodukt,
sondern um die Frage, wie gelangt das Medizinprodukt, meine Idee als
Gründerin oder Gründer in das deutsche Gesundheitssystem. Hierzu bietet
die TK digitale Tools und Unterstützung an und somit schließt sich der
Kreis zur digitalen Gesundheitswirtschaft wieder.
Und damit wir auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deren Wohl und deren
Gesundheitsmanagement im Blick haben, aber auch deren Qualifikation
optimieren können, schließen sich hier die beiden letzten, aber nicht
weniger wichtigen digitalen Innovationen an.
BeMyPT,
ein Personal Trainer, der nicht nur die Fitness der Mitarbeiter*innen
in Unternehmen im Blick hat, sondern auch die Gesundheit und dabei mit
modernen, effizienten und digitalen Methoden für einen ganzheitlichen
Ansatz steht. Dabei steht der persönliche Bedarf im Vordergrund. Aber
eben nicht nur, auch der Arbeitsplatz „work smart“ oder die Ernährung
„eat well“ alles Aspekte die Einfluss auf die Gesundheit haben, sagte
Simon Wittig, einer der Gründer.
Damit die Kompetenzen, das Wissen der Fachkräfte im Bereich der medizinischen und pflegerischen Versorgung immer up to date sind, ist es vorgeschrieben sich regelmäßig fortzubilden. Um dabei zeitaufwendige und anstrengende Abendtermine für die Fachkräfte zu vermeiden, stellte Dr. Huppertz Thyssen (St.
Augustinus Krankenhaus, Düren) eine professionelle online learning Plattform
vor. Damit erhalten die Fachkräfte die Möglichkeit sich entsprechend
ihrer eigenen Vorkenntnisse, in einem individuellen Rhythmus, von
zuhause, digital unterstützt und mit ergänzender Erfolgskontrolle
fortzubilden. Somit entfallen zusätzliche Überstunden für Wegstrecken
und Präsenztermine. Die Mitarbeiter bleiben beruflich fit und dies führt
zu einer gleichbleibenden Qualität in der Behandlung der
Patienten*innen. Eine win-win-Situation für alle Beteiligten.
Das waren sie, die zweiten Routen der Innovation CARE aus dem OecherLab.
Wieder konnten wir viel Neues erfahren und darüber staunen welche
großartigen Innovationen – made in Aachen- entwickelt werden. Bis zum
nächsten Mal, wenn es wieder heißt Routen der Innovation: CMI
präsentiert Innovationen aus der Aachener Region. Bleiben Sie
interessiert, begleiten Sie uns weiter!
Herzlichen Dank
allen Vortragenden für Ihre Bereitschaft uns Ihre zukunftsweisenden
Beiträge vorzustellen. Allen Mitwirkenden für Organisation und
Vorbereitung. Und besonderer Dank dem Publikum, für Ihre aktive und
zahlreiche Teilnahme.