Welche Herausforderungen haben dazu geführt, dass Sie eine Prozessberatung in Anspruch genommen haben?

Ursprünglich waren wir eine technologische Beratungsfirma. Mit der Zeit kamen immer mehr Aufträge im Bereich Entwicklung dazu. Das hat gut funktioniert, ich musste und konnte mehr Mitarbeitende einstellen. Gleichzeitig wuchs der organisatorische Aufwand. Und vieles hing an meiner Person. Mir wurde klar, dass das bei der Größe des Teams nicht mehr funktioniert. Ich musste das Tagesgeschäft auch übertragen können. Durch Gespräche im regionalen Netzwerk und im Austausch mit einem Berater bin ich auf das Thema geförderte Organisationsberatung aufmerksam geworden.

Wie wurde die Beratung konkret umgesetzt und wie wurden die Mitarbeiter*innen eingebunden?

Insgesamt hatten wir zehn Beratungstage, an denen der Berater bei uns im Haus war. Teilweise fanden diese Treffen auch ohne mich statt.  Zwischen den Treffen mussten wir unsere Hausaufgaben erledigen.

Und ich wollte bewusst den Finger in die Wunde legen. Im Zuge des Beratungsprozesses hat sich nämlich etwas gezeigt, dass ich schon vorher im Gefühl hatte: Einige Mitarbeitende wollten die Veränderungen nicht mittragen, ihr Know-how nicht teilen. Der Blick von außen machte aber sehr deutlich, dass wir die Veränderungen brauchten, auch um den Kundenwünschen gerecht zu werden. Wir wollten in der Champions-League mitspielen und da kann man nicht mehr auf einem Acker trainieren. Wir mussten uns professioneller aufstellen. Es folgten zwei, drei harte Jahre. Jetzt habe ich 18 Mitarbeitende, Tendenz steigend.

Welche Erfolge haben Sie bereits zu verzeichnen und inwieweit stellt sich Ihr Unternehmen dadurch zukunftssicher auf?

Vor allem wurden Verantwortungsbereiche wie Entwicklung, Produktion, Qualitätssicherung & Betriebsschutz, Sales & Services sowie Socials & Networking inklusive Organigramm und Arbeitsplatzbeschreibung geschaffen. So genügen wir der ISO-Norm für Qualitätsmanagementsysteme von Organisationen und arbeiten inzwischen für Kunden aus den Bereichen EUV-Technologie, Optik, Sensorik, Wasserstoff, E-Mobilität und Medizintechnik. Durch die gewonnene Struktur im Unternehmen ist es auch viel leichter neue Leute anzulernen. Dazu gehören auch viele Studenten, die sich für unser Thema interessieren. Gestartet bin ich mit drei oder vier Mitarbeitenden, da lief alles über meinen Tisch. Heute arbeiten wir mit einem super motivierten Team von 18 Leuten, jeder ist für seinen Bereich zuständig, und im Grunde hätte ich für das dreifache der Leute zu tun.