Wo steht die Region Aachen beim digitalen Wandel im Gesundheitswesen? Eine überzeugende Antwort lieferte der Digitalgipfel Gesundheit 2025 am 26. März: Die Region ist mitten im digitalen Wandel – mit Tempo, Innovationsgeist und viel Herzblut. Rund 150 Fachleute aus Gesundheitswirtschaft, Pflege, Wissenschaft, Verwaltung und Politik kamen im FIR-Konferenzzentrum auf dem RWTH Aachen Campus zusammen, um gemeinsam zu zeigen, was bereits möglich ist – und wohin die Reise gehen kann.

Eingeladen hatten die AOK Rheinland/Hamburg und der Region Aachen Zweckverband (RAZV). Ihr Ziel: Akteur*innen der Region vernetzen, gute Beispiele sichtbar machen und Mut für nächste Schritte machen. Denn klar ist: Die Herausforderungen sind groß – Fachkräftemangel, demografischer Wandel, steigende Kosten – doch die Chancen durch Digitalisierung sind ebenso gewaltig.

Dr. Michael Ziemons, Dezernent der StädteRegion Aachen, brachte es in seinem Impulsvortrag auf den Punkt: Zwischen digitaler Tachykardie und Bradykardie ist alles möglich – es liegt an uns, Tempo und Richtung zu bestimmen.
Drei Themenblöcke machten die digitalen Entwicklungen greifbar:
- Digitale Lösungen in der Arztpraxis – Die MVZ Campus Praxis Aachen und die Burgpraxis Gangelt zeigten anhand konkreter Beispiele, wie digitale Anwendungen wie Self-Check-In, KI-gestützte Sprachdokumentation, Videosprechstunden, eRezepte und eAU den Praxisalltag erleichtern und die Versorgung verbessern. Beide Praxen engagieren sich auch in der ePA-Modellregion. Die Diskussion zur elektronischen Patientenakte mit Vertreter*innen aus Praxis, KV und Softwareentwicklung machte deutlich: Die ePA bietet großes Potenzial – wenn alle Beteiligten gemeinsam an Lösungen arbeiten.
- Digitale Lösungen in Pflegeeinrichtungen – Projekte wie das „Docs & Care Network“ ermöglichen einen effizienten digitalen Austausch zwischen Pflege und Arztpraxen – von Medikationsplänen bis zu Vitaldaten. Telemedizinische Lösungen wie der TeleDoc sorgen auch im ländlichen Raum für verlässliche ärztliche Anbindung. Ergänzt wurde der Block durch die Spine Base GmbH, die mit smarter Sensorik zur Rückenbelastungsmessung und digitalen Schulungen Pflegekräfte im Alltag unterstützt.
- Krankenhaus der Zukunft – Datenbasierte Intensivmedizin war das zentrale Thema: Mit ICUdata4Europe entsteht ein europäisches Netzwerk, das KI-gestützt und datenbasiert die Versorgung auf Intensivstationen verbessert. Die digitale Assistenz „Mona“ der Clinomic Group GmbH ist bereits heute im Einsatz und entlastet medizinisches Personal spürbar – ein echtes Leuchtturmprojekt aus Aachen.
Start-ups mit Blick in die digitale Zukunft – Vier junge Unternehmen präsentierten ihre innovativen Ideen: Exoskelette zur körperlichen Entlastung (Auxsys GmbH), ein digitales Klinik-Betriebssystem (helpwave GmbH), eine kognitive Alltagshilfe in Uhrenform (neuroTime GmbH in Gr.) und barrierefreie Gesundheitsinformationen in Leichter Sprache (laizee.ai GmbH).

Der Digitalgipfel Gesundheit 2025 war ein starkes Signal für die Region. Die vorgestellten Projekte und Perspektiven zeigen: Digitalisierung im Gesundheitswesen ist machbar – wenn man gemeinsam daran arbeitet. Oder wie es Heiko Jansen und Ulla Thönnissen auf den Punkt brachten: „Wenn wir unser Gesundheitswesen jetzt vorausschauend und nachhaltig aufstellen, sichert dies die gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in der Region Aachen“.
Ein besonderer Dank gilt Moderator Dieter Haack, der souverän durch das Programm geführt hat. Ebenso bedanken wir uns herzlich bei allen Referentinnen und Referenten, die ihre Erfahrungen, Projekte und Visionen mit großem Engagement eingebracht haben. Und natürlich geht unser Dank an die Teilnehmenden, die mit Offenheit, Fragen, Ideen und Vernetzungsbereitschaft diesen Gipfel zu einer lebendigen Plattform gemacht haben.