Region Aachen rettet zählt inzwischen 5.559 Ersthelfer*innen und 766 Defibrillatoren in der Region
Ein hochkarätiges Fachpodium, bestehend aus den Expert*innen der regionalen Gesundheitsbranche sowie den Vertreter*innen der Region Aachen, der Stadt und StädteRegion Aachen sowie der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg, kam am 22.09.2023 im Euskirchener Kreishaus zusammen, um über die Erfolge, Handlungsfelder und Perspektiven der Region Aachen rettet-Initiative zu sprechen und darüber, wie es gelingen kann unsere Region „herzsicherer“ zu machen. Auch fünf Ersthelfer*innen und zwei Initiativen wurden für ihr besonderes Engagement in Punkto Lebensrettung ausgezeichnet.
„Die Region Aachen hat sich als Vorreiterin in Sachen Lebensrettung einen bemerkenswerten Ruf erarbeitet: 5.559 Ersthelfer*innen haben in 2.804 Notfällen Erste Hilfe geleistet.“, sagt Markus Ramers, Landrat des Kreises Euskirchen, bei der Eröffnung der Pressekonferenz. „Die Ersthelferzahlen haben sich damit seit Beginn der Initiative nahezu verdoppelt – damit haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht!“.
Etwa 70.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Und nur jeder Zehnte überlebt. „In etwa 44 Prozent der Fälle leiten Ersthelfer*innen Wiederbelebungsmaßnahmen ein. In anderen europäischen Ländern liegt diese Rate bei bis zu 83 Prozent. Ich kann jedem nur ans Herz legen, seine Erste-Hilfe-Fähigkeiten aufzufrischen und sich in der Region-Aachen-rettet-App zu registrieren“, erläutert Dr. Thomas Mann, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Kreis Euskirchen. „Erste Hilfe leisten – dazu muss man kein Mediziner sein, das kann im Prinzip jeder. Ich setze mich dafür ein, dass auch die jüngere Generation in Lebensrettung geschult wird. Wer es von klein auf lernt, wird im Notfall beherzt reagieren.“, ergänzt Dr. Cathrin Niedeggen, Kinderärztin im Kreis Düren.
Ein wichtiger Baustein der Region-Aachen-rettet-Initiative sind auch Automatisierte Externe Defibrillatoren (kurz: AED), die für die Laienreanimation eine wertvolle Unterstützung bieten. Mit klaren Anweisungen leiten sie die Ersthelfer*innen durch die Reanimation und geben bei Bedarf Stromstöße ab, um einen normalen Herzrhythmus herzustellen. Die Region Aachen baut ein AED-Netzwerk auf, das bereits 766 Defibrillatoren umfasst. „Im besten Fall sind Defibrillatoren öffentlich zugänglich, um im Notfall Leben retten zu können. Von den registrierten AEDs in der Region ist allerdings nur eine geringe Anzahl für die Öffentlichkeit erreichbar“, so Andreas Bierfert, Fachbereichsleiter Feuerwehr und Rettungsdienst der Stadt Aachen.
Wer seinen AED bei der Kommune registriert hat, kann einen weiteren Schritt gehen und ihn der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen – so wie das ausgezeichnete Unternehmen Garten- und Landschaftsbau H. Müller aus Simmerath in der StädteRegion Aachen. Der Familienbetrieb sponserte einen AED, der rund um die Uhr am örtlichen Feuerwehrgerätehaus bereitsteht. Für dieses Engagement wurde das Unternehmen, vertreten durch Inhaber Toni Heck, ausgezeichnet.
„Die bisherigen Erfolge der Initiative Region Aachen rettet zeigen, dass wir gemeinsam einen großen Beitrag für die Versorgung und Sicherheit der Bevölkerung leisten können“, resümiert Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin der Region Aachen. „Die Menschen hier können als Ersthelfer*innen in der gesamten Region aktiv werden oder die Initiative ergreifen und das AED-Netzwerk weiter ausbauen – oder beides. In Zukunft werden wir gemeinsam noch weitere Initiativen für den Rettungsdienst starten: Wir werden die Schulung von Ersthelfer*innen ausbauen und gemeinsame Projekte zum Einsatz von digitalen Technologien testen. Region Aachen rettet ist ein gutes Beispiel, wie erfolgreich interkommunale Zusammenarbeit sein kann!“
Mehr Infos zu Region Aachen rettet unter: https://regionaachenrettet.de/