Wer einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, braucht zum Überleben vor allem eines: schnelle Hilfe. Die Initiative „Region Aachen rettet“ hat sich bei ihrer Gründung im Februar 2021 die Erstrettung in der Region Aachen zu verbessern zum Ziel gesetzt. „Region Aachen rettet“ hat sich zu einer echten Erfolgsstory entwickelt: Vor drei Jahren eingeführt, haben sich mittlerweile mehr als 6.300 Ersthelfende auf der Alarmierungs-App „Corhelper registriert, um Menschen in Not schnell erste Hilfe zu leisten und so Leben zu retten. Sie alle verfügen über eine notwendige medizinische Grundqualifikation wie Pflege- und /oder rettungsdienstliches Examen, Approbationsurkunde, Sanitäter-Ausweis oder jährliches Zertifikat über Schulungen in Herz-Lungen-Wiederbelebung. Die Partner der Initiative sind die Rettungsdienste der Stadt Aachen, der StädteRegion Aachen sowie der Kreise Düren, Heinsberg und Euskirchen sowie der Region Aachen Zweckverband. Ulla Schmidt und Rudolf Henke unterstützen die Initiative als Schirmfrau bzw. Schirmherr. Der empfohlenen Ersthelferquote von mindestens einem Prozent kommt die Aachener Region mit einer Ersthelferquote von mittlerweile 0,49 Prozent bei 1,27 Millionen Einwohnern (Stand: 2022) im Vergleich zu anderen Regionen am nächsten. „Und das in nur drei Jahren! Gemeinsam arbeiten wir mit den Kommunen kontinuierlich daran, mindestens die empfohlenen ein Prozent zu erreichen“, zeigt sich Elke Breidenbach, Leiterin der Gesundheitswirtschaft beim Region Aachen Zweckverband, zuversichtlich.
Registrierte Ersthelfende werden auf ihren Smartphones vom Rettungsdienst alarmiert, wenn sich ein Herz-Kreislauf-Stillstand in ihrem Umkreis ereignet. Wie bei „Google Maps“ werden sie mit der App in durchschnittlich vier Minuten zum Notfall navigiert. Ein Zeitgewinn von etwa fünf Minuten, denn der Rettungsdienst benötigt im Schnitt neun Minuten, um einzutreffen. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand gilt: Jede Minute ohne Hilfe reduziert die Überlebenschancen. „Bei über 3.300 Einsätzen in der Region Aachen waren die Ersthelfenden zur Stelle. Und bei jedem dieser Einsätze ging es um Menschenleben. Das muss man sich mal ganz bildlich vorstellen“, sagt Dr. Detlef Struck, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Düren. „Vom Helfer mit Erste-Hilfe-Schein bis zur Ärztin – Ersthelfen ist gelebtes Ehrenamt. Wir sind ihnen sehr dankbar, denn sie sind im Prinzip rund um die Uhr einsatzbereit.“
Zur bestmöglichen Hilfe gehört auch ein ausreichend dichtes Netz an Defibrillatoren in der Region. „Automatisierte Externe Defibrillatoren (kurz: AED) sind speziell für Laien konzipiert. Im besten Fall holt ein zweiter Ersthelfender einen AED zur Unterstützung herbei. Das Gerät führt dann mit Anweisungen durch die Reanimation und gibt bei Bedarf Stromstöße für einen normalen Herzrhythmus ab“, erklärt Martin Duske, Abteilung Gefahrenabwehr im Kreis Euskirchen. „Eine Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die AED öffentlich zugänglich sind.“ In der Region sind mehr als 800 AED registriert, aber weniger als ein Drittel davon ist öffentlich zugänglich.
Auch für die Rettungsdienste und Notärzt*innen spielen ehrenamtlich Tätigen eine ganz wichtige Rolle. Als Basis der Rettungskette sind sie oft die ersten beim Notfall ankommen, den Notruf 112 wählen und erste Hilfe leisten. „Sie bilden damit die Brücke zwischen Notfall und Rettung“, betont Prof. Dr. Stefan Beckers, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Aachen. „Wir rufen jeden Menschen mit Erster-Hilfe-Qualifikation in der Region auf, sich bei „Region Aachen rettet“ zu registrieren, um unsere Region noch herzsicherer zu machen.“ Die Initiatoren danken den über 6.300 Ersthelfenden in der gesamten Aachener Region, die innerhalb von drei Jahren mehr als 3.300 Einsätze absolviert haben. „Ihr habt Herausragendes geleistet“, so Beckers abschließend.
Mehr Infos zu Region Aachen rettet unter: https://regionaachenrettet.de/. Dort können sich weitere Interessierte als Ersthelfende registrieren lassen.