Leistungsstarke Gesundheitsregionen (LeiG)
Das Projekt Leistungsstarke Gesundheitsregionen (LeiG) entwickelt innovative Konzepte für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung. 2024 startete das Projekt mit ersten Workshops zu chronischen Erkrankungen und Pflege.
Ein innovativer Ansatz für die Zukunft der Gesundheitsversorgung
Die Gesundheitsversorgung und Pflege in Deutschland stehen vor zunehmenden Herausforderungen: Eine steigende Nachfrage trifft auf ein schrumpfendes Angebot. Faktoren wie der weitere demografische Wandel, medizinischer Fortschritt und veränderte Lebens- und Arbeitsstile verschärfen diese Entwicklung. Besonders ländliche und strukturschwache Regionen kämpfen mit wachsenden Versorgungslücken. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, wurde das Projekt Leistungsstarke Gesundheitsregionen (LeiG) ins Leben gerufen. Es entwickelt zukunftsfähige Lösungen, um die medizinische Versorgung langfristig zu sichern.
Ziel von LeiG ist die Entwicklung eines ganzheitlichen und nachhaltigen Versorgungskonzepts, das analoge und digitale Kapazitäten systematisch integriert. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren werden in ausgewählten Modellregionen konkrete Maßnahmen entwickelt und getestet.
Unter Federführung der AOK Rheinland Hamburg startete im September das Projekt „Leistungsstarke Gesundheitsregionen – Versorgung integriert und digital gestalten“ (LeiG) in der Region Aachen. Kooperationspartner im Projekt sind die AOK Rheinland Hamburg, die hundertprozentige Tochter der Bertelsmann Stiftung BSt Gesundheit gGmbH, die Städteregion Aachen und der Region Aachen Zweckverband. Das Projekt war von der AOK Rheinland Hamburg und der Bertelsmann Stiftung zunächst ausschließlich für das Versorgungsgebiet der Städteregion Aachen geplant. Aufgrund der Vorgabe, eine regional organisierte Gesundheitsversorgung in einer „Gesundheitsregion“ mit mindestens einer Million Einwohnern zu realisieren, wurde der Region Aachen Zweckverband gebeten, der Kooperationsvereinbarung beizutreten.
Die Gesundheitsversorgung könnte deutlich verbessert werden, wenn alle Beteiligten gemeinsam planen würden, welche medizinischen und pflegerischen Kapazitäten in einer Region tatsächlich benötigt werden. Bislang mangelt es im Gesundheitswesen jedoch sowohl an ausreichender Abstimmung zwischen den Akteuren als auch an der Einbindung digitaler Versorgungsmöglichkeiten. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen medizinisch versorgt werden müssen, aber immer weniger Menschen die Versorgung leisten können, gilt es, absehbare Lücken zu schließen. Zudem ist Gesundheitsversorgung nicht ganzheitlich organisiert, sondern es werden lediglich die klassischen medizinischen Kapazitäten berücksichtigt, die jeweils isoliert geplant und organisiert werden (Arztsitze, Klinikbetten etc.). Aspekte der kommunalen Daseinsvorsorge (Prävention, Beratung, Mobilität etc.) spielen derzeit in der Struktur der Gesundheitsversorgung kaum eine Rolle, auch digitale Möglichkeiten sind wenig integriert.
Ziel des gemeinsamen Dialogs des Projektes ist es, die klassischen Ansätze der Strukturplanung mit einer integrierten, hybriden und regionalen Planung zu verknüpfen und dies als Chance der Digitalisierung zu nutzen
Im Jahr 2024 fanden bereits sechs Workshops statt, die die Versorgungssituation für Themen wie chronische Erkrankte und Pflegebedürftige analysierten. Diese Veranstaltungen legten den Grundstein für die Konzept- und Umsetzungsphase innovativer Versorgungslösungen im Jahr 2025.

„Die Sicherstellung einer flächendeckenden und zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung ist eine der größten Herausforderungen in unserem Land. Dazu brauchen wir Strukturreformen, die regionale Besonderheiten berücksichtigen. Und eine neue Form der Kooperation aller an dieser Versorgung Beteiligten, um vorhandene Ressourcen und Angebote vor Ort effizient nutzen zu können.
Leistungsstarke Gesundheitsregionen (LeiG) setzt genau hier an, indem es innovative Lösungen entwickelt, die digitale und analoge Strukturen intelligent verknüpfen. Die enge Zusammenarbeit ist entscheidend, um neue, nachhaltig wirksame Versorgungskonzepte zu schaffen.“