Ein voller Erfolg: Rund 200 Frauen folgten der Einladung zu MACHT.MIT.FRAUEN. und versammelten sich im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses. Organisiert vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf im Region Aachen Zweckverband (RAZV) und den Gleichstellungsbeauftragten der Städte Aachen, Herzogenrath, Monschau und Würselen, richtete sich die Veranstaltung an interessierte Frauen, Politikerinnen und solche, die es werden möchten.
Gemeinsam für mehr Frauen in der Politik
Der Abend stand unter dem Motto: Erfahrungen teilen, Hürden überwinden und Netzwerke stärken. Im Fokus: Wie kann der Anteil von Frauen in der Politik, insbesondere auf kommunaler Ebene, erhöht werden? Weibliche Kompetenzen, Erfahrungen und Perspektiven sollen sichtbarer gemacht werden, um die gesellschaftliche Realität in der politischen Landschaft besser abzubilden. Die Veranstalterinnen betonten, dass Solidarität und Empowerment zentrale Ziele des Abends waren, um Frauen den Weg in die politische Sichtbarkeit zu ebnen.
Begrüßung im Dialog
Zu Beginn der Veranstaltung standen zwei erfahrene und politisch engagierte Frauen auf der Bühne: Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin von Aachen, und Ulla Thönnissen, ehemalige Landtagsabgeordnete und heutige Geschäftsführerin des Region Aachen Zweckverbands (RAZV). Beide sprachen über ihre persönlichen Erfahrungen in der Politik und ihre Motivation, sich weiterhin politisch zu engagieren.
Im Fokus der Diskussion standen zentrale Herausforderungen, die Frauen in der Politik noch immer bewältigen müssen. Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, fehlende Akzeptanz durch männliche Kollegen und der Mut, in der ersten Reihe zu stehen, wurden als wesentliche Hürden identifiziert.
Dennoch gibt es seit jeher inspirierende Beispiele für Frauen, die politische Verantwortung übernommen haben. Sibylle Keupen erinnerte an eine Anekdote über Fastrada, die vierte Ehefrau Karls des Großen: Laut Überlieferungen soll sie in seiner Abwesenheit mit starker Hand regiert haben – eine historische Figur, die Keupen als Symbol weiblicher Führungsstärke würdigte. Ulla Thönnissen wiederum nannte Helene Weber, eine einflussreiche CDU-Politikerin, Frauenrechtlerin und Mitgestalterin des Grundgesetzes, als ihr Vorbild. Weber gilt als eine der prägendsten weiblichen Persönlichkeiten der Nachkriegszeit und als eine der „Mütter des Grundgesetzes“.
Zum Ziel der Veranstaltung erklärte Ulla Thönnissen: „Wir wollten Raum für einen offenen, parteiübergreifenden Austausch schaffen und Brücken bauen. Denn letztlich geht es darum, gemeinsam für mehr Gleichstellung in den Parlamenten einzutreten.“
Bei ihrem Begrüßungs-Dialog forderten sie mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Politik. „Die Politik braucht mehr Frauen – vor allem auf kommunaler Ebene“, so ihr Appell.
Podiumsdiskussionen und Impulse
In zwei spannenden Podiumsdiskussionen wurden zentrale Fragen beleuchtet: Wie können Hindernisse abgebaut werden, die Frauen von politischem Engagement abhalten? Welche Erfolgsgeschichten gibt es bereits in der Region? Und wie weckt man das Interesse an Politik?
Bürgermeisterinnen im Dialog
Auf dem ersten Podium diskutierten die Bürgermeisterinnen der Wirtschaftsregion Aachen, darunter Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Nadine Leonhardt aus Eschweiler und Dr. Carmen Krämer aus Monschau. Sibylle Keupen betonte: „Bürgermeisterin zu sein, erfordert vollen Einsatz und Leidenschaft. Doch genau diese Hingabe bringt uns voran.“
Ratsfrauen und aktive Politikerinnen
Das zweite Podium versammelte erfahrene Ratsfrauen und Politikerinnen aus unterschiedlichen Parteien, darunter Annika Fohn (CDU), Christine Bär (SPD), Ellen Begolli (Die Linke), Dr. Sabrina Grübener (Grüne), Michaela Benja (UWG) und Katharina Adams (FDP). Der Austausch über ihre persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen inspirierte viele Teilnehmerinnen, selbst aktiv zu werden.
Inspirierende Beiträge und beeindruckendes Rahmenprogramm
Einen besonderen Impuls lieferte Dr. Miriam Mauritz mit der Vorstellung des Projekts „Be the Change. Frauen für Demokratie“, das vom Marie Jahoda Center der Ruhr-Universität Bochum ins Leben gerufen wurde.
Die aus Ostbelgien stammende Künstlerin Jessy James LaFleur begeisterte das Publikum nicht nur als Moderatorin, sondern auch als Spoken-Word-Künstlerin. Ihre poetischen Einlagen rührten die Anwesenden und schufen eine einzigartige Atmosphäre.
Netzwerk und Inspiration
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Informationsstände von Kooperationspartner*innen, darunter das Kompetenzzentrum Frau und Beruf, das Frauennetzwerk StädteRegion Aachen e.V. und das „Be the Change“-Projekt. Besonders beeindruckend war die Ausstellung „Ratsfrauen“ von Fotografin Rosa Engel, die weibliche politische Vorbilder eindrucksvoll in Szene setzte.
Ein starkes Signal für die Zukunft
Die Veranstalterinnen zeigten sich begeistert vom lebendigen Austausch und dem sichtbaren Interesse vieler Frauen, sich politisch einzubringen. Viele Teilnehmerinnen verließen den Abend mit neuen Kontakten, Inspiration und dem festen Entschluss, sich künftig stärker zu engagieren.
Die Botschaft des Abends war klar: Die Politik braucht mehr Frauen – und Veranstaltungen wie MACHT.MIT.FRAUEN sind ein wichtiger Schritt, um diese Vision Realität werden zu lassen.