Regionale Lösungen sind essenziell für einen sicheren Arbeitsmarkt
Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat am 30. Oktober 2023 auf seiner Fachkräftetour durch die 16 NRW-Arbeitsmarktregionen Halt in der Region Aachen gemacht und ist mit Expert*innen und Unternehmen in den Austausch über die Fachkräftesituation vor Ort getreten.
Ziel der Tour ist es, in den nächsten Monaten ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituationen vor Ort zu erhalten und sich gemeinsam mit den regionalen Akteur*innen über die aktuellen Herausforderungen auszutauschen. Denn die Fachkräftesicherung kann nur gelingen, wenn in den Regionen geeignete Maßnahmen entwickelt und Lösungen angestoßen werden.
„Über alle Branchen hinweg werden händeringend Arbeitskräfte gesucht. Ohne Zuwanderung von qualifizierten Menschen aus dem Ausland werden wir das Problem nicht lösen können. Aber es schlummern auch erhebliche ungenutzte Potenziale in unserem Land, die wir besser erschließen und nutzen müssen. Dazu gehören unter anderem junge Menschen mit Startschwierigkeiten und Geflüchtete mit einer Bleibeperspektive. Wir müssen so viele von ihnen wie möglich in Ausbildung und Arbeit führen.”, betont Minister Laumann.
Dass das gut gelingen kann, zeigte der Besuch bei der Arbeitsmarktförderungsgesellschaft low-tec. Hier machte der Minister seinen ersten Halt in der Region Aachen und tauschte sich mit den Verantwortlichen des Projektes NAvI „Nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten verbessern und Inklusion fördern“ sowie den ehemaligen Teilnehmenden Halefe Mebrathom und Jawad Alqais und deren Ausbildungsunternehmen aus. Geflüchtete erhalten in dem Projekt eine intensive Berufsorientierung und werden sprachlich und schulisch auf eine Ausbildung oder Arbeit vorbereitet. Ziel ist die nachhaltige Herstellung von Arbeits- und Ausbildungsfähigkeit von Geflüchteten mit anschließender Vermittlung in den Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt. Die Erfolgsquote dieses Projektes liegt bei 70 Prozent.
Anschließend diskutierte Minister Laumann auf dem von der Regionalagentur Region Aachen organisierten „2. Fach- und Arbeitskräfte-Summit“ im Medienhaus Aachen mit rund 200 Vertreter*innen aus Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Organisationen und der lokalen Politik über erfolgversprechende Lösungen bei der Fach- und Arbeitskräftesicherung.
„Das Problem des Fachkräftemangels macht an keiner Stadt- oder Landesgrenze Halt. Und doch hat jede Region ihre eigenen ganz besonderen Herausforderungen. Daher kommt den Regionalagenturen eine besondere Aufgabe zu, indem sie in den Netzwerken vor Ort Ideen anstoßen, Aktionsformate gestalten und Lösungen ermöglichen – denn regionale Lösungen sind essenziell für einen sicheren Arbeitsmarkt“, sagt Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin der Region Aachen.
In der Region Aachen werden in den nächsten Jahren voraussichtlich 23 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Simon Zabel, Leiter Regionalagentur Region Aachen: „Viele Unternehmen in der Region sind vom Fachkräftemangel betroffen und suchen händeringend Mitarbeitende. Wir kennen die besonderen Herausforderungen unserer Region, die neben der Versorgung mit Fach- und Arbeitskräften auch die digitale Transformation und den Strukturwandel im Rheinischen Revier umfassen. Als zentrale Schnittstelle zwischen Landesarbeitsministerium und Region arbeiten wir mit regionalen Partnerinnen und Partnern an gemeinsamen Lösungen und füllen die Fachkräfteoffensive des Landes durch konkrete Initiativen und Maßnahmen hier vor Ort mit Leben.“
Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Die Fachkräftetour von Arbeitsminister Laumann findet im Rahmen dieser Offensive statt.