Care and Mobility Innovation und die AOK Rheinland/Hamburg etablieren elf TeleDocs im Kreis Euskirchen.
Durch den sinnvollen Einsatz von Telemedizin können sowohl die Lebenssituationen der Patient*innen als auch die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften verbessert werden. Eine Konsultation mit dem betreuenden Hausarzt oder der Fachärztin zur niedrigschwelligen Abklärung einer medizinischen Situation oder auch für eine Routinevisite schaffen schnell Klarheit und Handlungssicherheit für Pflegekräfte. Durch telemedizinischen Anwendungen können Stresssituationen wie Krankenhaustransporte oder dortige Aufenhalte für die zu Pflegenden vermieden werden.
Bei der Televisite sind Patientinnen und Patienten gemeinsam mit einer Pflegekraft im digitalen Austausch mit dem Arzt oder der Ärztin. „Sie entscheiden gemeinsam, ob bestimmte Maßnahmen durchgeführt und andere unterlassen werden. Dazu können durch technische Vernetzung auch objektive Messdaten beispielsweise des Blutdrucks, des Blutzuckers oder der Sauerstoffsättigung zu Hilfe genommen werden. Neben der Verabreichung der angemessenen Medikation geht es vor allem um die Entscheidung, ob eine Krankenhauseinweisung oder ein Rettungsdiensteinsatz erforderlich sind oder nicht“, erläutert Prof. Dr. Dr. Michael Czaplik, CEO „Docs in the Clouds“. Docs in Clouds ist der Entwickler des für die virtuellen Hausbesuche verwendeten Systems „TeleDoc“
Im Kreis Euskirchen leben rheinlandweit die meisten Pflegebedürftigen und auch die Zahl der Pflegeheime ist sehr hoch. „Wir freuen uns, dass dieses wegweisende Projekt im Kreis Euskirchen umgesetzt wird. Damit wird die pflegerische Situation im Kreis verbessert. Zudem wird der Kreis als Modellregion zur langfristigen Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger im ländlichen Raum insgesamt beitragen können“, sagt Landrat Markus Ramers.
Ab April sollen mehr als ein Drittel aller Heime im Kreisgebiet Euskirchen mit dem TeleDoc ausgestattet werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts erfolgt in Kooperation mit der Uniklinik der RWTH Aachen. Die Anschubfinanzierung erfolgte über das Programm Telemedizin NRW des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch Fördermittel des Projektes Care and Mobility Innovation des Kreises Euskirchen. Das Projekt Care and Mobility Innovation erfolgt mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalens und der Europäischen Union. Die AOK Rheinland/Hamburg wird, nach Ausstattung der Einrichtungen und nach den ersten Initialschulungen, die teilnehmenden Pflegeeinrichtungen in der Umsetzung unterstützen. Geplant ist ein Selektivvertrag sowie weitergehende Schulungsangebote für Pflegefachkräfte.
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