Die Gesundheitsversorgung und die Pflege in Deutschland stehen vor wachsenden Herausforderungen – Eine hohe Nachfrage nach Leistungen steht einem rückläufigen Angebot entgegen. Die Gründe dafür liegen unter anderem im demografischen Wandel, medizinischen Fortschritten und veränderten Lebens- und Arbeitsstilen. Besonders ländliche und strukturschwache Regionen kämpfen mit Versorgungslücken. In der bisherigen Planung der Versorgung werden die Möglichkeiten der Digitalisierung noch zu wenig berücksichtigt. Das Projekt LeiG soll dem entgegenwirken und bietet Lösungsansätze, um die Gesundheitsversorgung für die Zukunft zu sichern.
Ziel des Projekts
LeiG verfolgt das Ziel, ein ganzheitliches und zukunftsfähiges Versorgungskonzept zu entwickeln, das sowohl analoge als auch digitale Kapazitäten systematisch integriert. In Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort sollen in ausgewählten Modellregionen konkrete Maßnahmen geplant und getestet werden, um die medizinische Versorgung für die Zukunft sicherzustellen. Ein „bottom-up“-Ansatz bildet die Grundlage des Projekts: Die Projektpartner vor Ort sollen aktiv die zukünftigen Versorgungsstrukturen und IT-Plattformen mitgestalten.
Die Phasen des Projekts
Das Projekt soll in zwei Phasen umgesetzt werden:
- Planungsphase: die Partner durchlaufen zusammen in etwa zwölf Monaten drei Arbeitspakete; die Potenzialanalyse analysiert aktuelle und künftige Herausforderungen, die Maßnahmenkonzeption beschreibt geeignete Handlungsoptionen. Zuletzt wird eine Grobplanung für die Implementierung der Maßnahmen entwickelt, die auch Fragen der Organisation und Finanzierung umfasst.
- Umsetzungsphase: Die Erkenntnisse aus der Planungsphase soll in einem zwei- bis dreijährigen Umsetzungsprojekt zur Realisierung einer hybriden, integrierten Gesundheitsversorgung in der Modellregion führen.
Die Erkenntnisse aus den Modellregionen sollen in einer umfassenden LeiG-Studie zusammengefasst werden, um bundesweit übertragbare Vorschläge zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung zu bieten. Ziel ist es, funktionale Strukturen und Prozesse zu entwickeln, die sich auch in anderen Regionen Deutschlands anwenden lassen.
Die Projektpartner
Als erste Modellregion wurde die Region Aachen gewählt, die aus der StädteRegion Aachen, der Stadt Aachen sowie den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg besteht. Konzipiert und organisiert wird das Projekt vom Health Transformation Hub der Bertelsmann Stiftung, unterstützt durch den methodischen Dienstleister fbeta GmbH. Zu den Partnern vor Ort gehören die AOK Rheinland/Hamburg, die StädteRegion Aachen und der Region Aachen Zweckverband (RAZV). Diese Partner sollen ihr Wissen und ihre Expertise in Workshops einbringen, die gezielt auf die Entwicklung eines umfassenden Versorgungskonzepts ausgerichtet sind.
Im Rahmen der Planungsphase finden regelmäßig Workshops statt, die den Austausch mit den Akteuren vor Ort fördern.
Die nächsten Workshops finden am 15. Januar und 22. Januar statt.
- Prozesse und Transaktionen: wie können im Projekt diskutierte Versorgungsprozesse zu digitalen, hybriden oder telemedizinischen Modulen zusammengefasst werden? Wie wird sich dadurch die Versorgungspraxis verändern? Der Workshop zu diesem Thema findet am Mittwoch, 15. Januar von 13:00 bis 16:15 als Online-Termin statt.
- Wie sieht die IT-Systemlandschaft heute und in Zukunft aus. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den kommenden Entwicklungen der Telematikinfrastruktur. Inwiefern wird die erwartete Systemlandschaft in der Lage sein, Versorgungsprozesse digital zu verbessern? Das Expertengespräch dazu findet am Mittwoch, 22. Januar von 09:00 bis 12:30 ebenfalls als Online-Termin statt.
- Wie verändert sich die Fachkräfte-Landschaft in der Region und wie kann mit digitaler Unterstützung eine neue Form der interprofessionellen Zusammenarbeit gelingen? Diese und weitere Fragen diskutieren wir am Mittwoch, 22. Januar von 13:00 bis 16:30 in einem Online-Termin.
Die Workshops bieten die Gelegenheit, sich aktiv in die Gestaltung der Gesundheitsversorgung von morgen einzubringen. Gemeinsam mit Ärzt*innen und Pflegekräften der Region werden wir den aktuellen Versorgungsbedarf chronisch Kranker und Pflegebedürftiger analysieren und zukunftsweisende Lösungen entwickeln. Nutzen Sie die Chance, Ihre Praxiserfahrungen einzubringen und Teil eines innovativen Netzwerks zu werden!
Bei Interesse wenden Sie sich bitte per E-Mail an: joerg.artmann@bertelsmann-stiftung.de.