Drei Fragen an Karin Wieder, TEP-Projektleiterin Sozialwerk Aachener Christen
Vor allem junge Menschen mit Familienverantwortung haben es oft schwer, den Start in die Berufswelt mit den Anforderungen des Familienlebens zu vereinbaren. Auf der anderen Seite suchen KMU gute Fachkräfte. Eine Ausbildung in Teilzeit kann ein Türöffner in die Arbeitswelt sein. Seit Januar 2020 ist sie auch eine Alternative für alle Interessierte, ohne dass ein besonderer Grund vorliegen muss.
Anlässlich des Workshops „Teilzeitberufsausbildung & TEP NRW – Chancen für KMU und Interessierte“ am 3. November 2021 sprach die Regionalagentur Region Aachen mit Karin Wieder, Projektleiterin TEP des Bildungsträgers Sozialwerk Aachener Christen.
Regionalagentur: Für wen ist eine Ausbildung in Teilzeit interessant?
Karin Wieder: Eine Ausbildung in Teilzeit ist für Frauen und Männer interessant, die, aufgrund vielfältiger (familiärer) Aufgaben eine Vollzeitausbildung nicht bewältigen können. Teilzeitberufsausbildungen sind für Mütter und Väter die große Chance, einen qualifizierten Berufsabschluss zu erreichen; das gleiche gilt für pflegende Familienangehörige.
Regionalagentur: In welchen Berufen kann ich mich in Teilzeit ausbilden lassen?
Karin Wieder: Teilzeitberufsausbildungen können in allen dualen Berufsausbildungen der kaufmännischen -, handwerklichen -, medizinischen -, technischen – und IT-Tätigkeitsfelder absolviert werden. Beispielsweise wären hier zu nennen: Industriekaufleute, Verkäufer*Innen, Schreiner*Innen, Medizinische Fachangestellte, IT-Fachleute, Mechatroniker*Innen, IT-Kaufleute etc.
Auch in schulischen Berufsausbildungen der pflegerischen Berufe, z.B. der Altenpflege und der Krankenpflege sind qualifizierte Ausbildungen in Teilzeit möglich.
Regionalagentur: Welche Herausforderungen sehen Sie für Bewerber*innen und wie hilft das TEP-Programm hier weiter?
Karin Wieder: Bereits für erfolgversprechende Bewerbungen ist die Unterstützung durch TEP für eine Vielzahl von TEP-Teilnehmer*innen wichtig.
Wir fokussieren gemeinsam mit den Teilnehmer*innen auf die Entwicklung eines optimalen Zeitmanagements, sowie auf eine mehrfach gesicherte Betreuung der Kinder bereits vor Beginn einer Ausbildung. Während der Einstiegsphase in die Ausbildung sind die TEP-Teilnehmer*innen sowohl mit den Auszubildenden und den Ausbildungsbetrieben im stetigen Austausch und unterstützen bei möglichen anfänglichen Unsicherheiten.
Damit sind beste Voraussetzungen für die eine erfolgreiche Ausbildung geschaffen.
13 Jahre TEP-Arbeit hat zu unzähligen erfolgreiche Berufsabschlüssen geführt. Die Teilnehmer*innen sind stolz auf ihren Erfolg und fühlen sich unserem TEP-Projekt verbunden.
Sie haben erfahren, dass sie mit TEP „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ ihre lang gehegten beruflichen Ziele erreichen konnten.